Die Bayernrauten sind ein häufig verwendetes Symbol. Nicht nur in Wappen, auf Fahnen, in Logos und auf Bierkrügen.
Woher kommt dieses Symbol, das für Bayern steht?
Die Herkunft:
Die Zeit des Hochmittelalters 1050 - 1250
war eine Blütezeit des Rittertums. Es war auch das Zeitalter der Kreuzzüge. Dabei wurde die Rüstung der Ritter zu einem Problem. Sie ließ im Kampfgetümmel nicht mehr erkennen, wer Freund oder Gegner war. Deshalb begann in dieser Zeit die Kennzeichnung der Schilder mit Farben und Symbolen. Später entwickelten sich daraus die Wappen von Adelshäusern.
Zur gleichen Zeit gab es die Grafschaft Bogen. Sie war damals eines der mächtigsten Adelshäuser in Bayern (von 1050 bis 1242). Der Graf von Bogen führte in seinem Wappen die weiß-blauen Rauten.
Um 1184/85 heiratete der Graf von Bogen Albert III. Ludmilla, die Tochter des böhmischen Herzogs Friedrich. Sie schenkte ihm drei Söhne.
1198 verstarb Albert III. und hinterließ Ludmilla als Witwe mit den Söhnen als Erben der Grafschaft Bogen. Diese drei Söhne verstarben alle kinderlos. Der letzte davon, Albert IV., starb 1242 und mit ihm erlosch das Geschlecht der Grafen von Bogen.
Warum sind die „Bayernrauten“ für das Land Bayern erhalten geblieben?
1204 heiratete Herzog Ludwig I. der Wittelsbacher, Ludmilla, die Witwe des Grafen von Bogen. Aus dieser Ehe ging der Sohn Otto II. hervor. Er war der Stiefbruder von Albert IV., dem letzten Grafen von Bogen. Damit erbte Otto II. nach dessen Tod das große Land der Grafen von Bogen und fügte es dem damals noch kleinerem Besitz der Wittelsbacher hinzu.
1242 nahm der Wittelsbacher Otto II. mit dem Erbe auch das Rautenwappen in das Landeswappen auf. Seit dieser Zeit sind die weiß-blauen Rauten für das Land Bayern als ein Element von Wappen in Gebrauch.
Auch nach dem Ende des Königreichs Bayern 1918 blieb bis heute das weiß-blaue Rautenwappen erhalten und ist auch Bestandteil des kleinen und großen bayerischen Staatswappens.